Ulrich Heinke - Astrid Küver ::: Einladung

Ulrich Heinke - Astrid Küver ::: Einladung

Rotterdam – 2nd Hand Holidays ::: Ulrich Heinke – Astrid Küver

Ausstellung vom 13.9. bis 2.10.2005

Astrid Küver Ausgangspunkt der Serie 2nd hand holidays ist eine Sammlung von Urlaubsdias aus den 1960er Jahren, die ich auf dem Flohmarkt gefunden habe. In dieser Zeit hat der Begriff Freizeit neue Bedeutungen bekommen. Erstmals ist es einer breiteren Gesellschaftsschicht logistisch und finanziell möglich gewesen in die Nachbarländer zu reisen. Die einfache Technik der Kleinbildfotografie ersetzt die Ansichtskarte, Reiseberichte und zum Beispiel auch das Aquarellieren in der Natur. Jetzt kann man mit einem einfachen Klick den Zuhausegebliebenen einen Eindruck des Erlebten vermitteln. Zum Beweis der Authentizität bestimmt das Schema Person – oft unzweckmäßig gekleidet zwischen Linse und Hintergrund positioniert – vor Landschaft/Objekt die Aufnahmen. Es entsteht eine austauschbare Beliebigkeit, die gleichzeitig als persönliches Souvenir gehandelt wird – die eingefrorene Situation wirkt stellvertretend für die Umgebung und die erlebte Stimmung.
Aus der Masse der sich endlos wiederholenden Fotomotive übersetze ich eine Auswahl malerisch in Unikate. Mit der Vergrößerung auf 120 x 180 cm verdeutlicht sich die Deplatziertheit der Personen in ihrer fremden Umgebung gleichzeitig mit der Einmaligkeit des Moments. (ak/tmf

„Die Fotoarbeiten von Ulrich Heinke entstehen unterwegs, im Transit durch Außenräume, ohne großen Aufwand, wie im Vorbeigehen geknipst. Ins Visier seiner Kleinbildkamera kommen dabei immer wieder öffentliche Plätze, Parks und Straßen, Wohnviertel im Wechsel mit Industrieanlagen. Das Nebeneinander unterschiedlicher Eindrücke knüpft ein Netz aus Erfahrungen, welche als Momentaufnahmen eine Ästhetik des Alltags formulieren. So wie der Stadtraum durch den abrupten Wechsel der Atmosphären und Moden fasziniert, so leben viele der Aufnahmen von der Paradoxie ihrer Bildinhalte, um daraus den Anschein positiver Utopien zu filtern. Die Bilder der Strukturen des öffentlichen Raumes vermengen sich dabei zu einer kollektiven Fiktion, die das Interesse auf das Nebeneinander von Form, Architektur und Schriftzügen lenkt.” (Rolf Pilarsky)
Im September zeigt Ulrich Heinke Fotografien aus Rotterdam, Einzelbilder und kleine Serien, entstanden im Mai diesen Jahres.

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