Handarbeit ::: Dorotea Etzler

Handarbeit ::: Dorotea Etzler

HANDARBEIT ::: Dorotea Etzler

Ausstellung vom 29.8.-27.9.08

Handarbeit ist Tätigkeit zum Zeitvertreib. Lexikalisch unterscheidet Handarbeit den Begriff körperlicher Arbeit von geistiger Arbeit. Ana und Digi war der Arbeitstitel – beide Medien mischen sich. Das Videomaterial vom Analogen der Neunziger bis zum Digitalen der Nuller Jahre bildet den Rohstoff für die Projektionen. Eine Handschrift wurde gescannt und die Beschäftigung am Computer dokumentiert. Der stetig klackernde Tastaturrhythmus wird durch die Wiederholung eines heulenden Andreashorns untermalt. Jeder digitale Vorgang beinhaltet eine analoge Handlung. Minimal konzipierte Videoarbeiten erscheinen in reduzierter Farbigkeit

Tasten und Fingernägel klackern, der Rechner zirpt. Auf den Monitoren sind arbeitende Hände, in Bewegung auf der Tastatur oder an der Maus, zu sehen – drei Making-Of von Filmen der Künstlerin. Assemble dokumentiert eine Arbeit im Analogstudio vor neun Jahren. Drag‘n Drop zeigt das Entstehen des Blumenfotofilms, der zur Finissage auf einer benachbarten Brandwand projeziert wird. Mit Cut‘n Paste entstand das Ausstellungsstück 1 bis 9.

Neun kleine Multimediaplayer reihen sich der Wand entlang. Die Ziffern Eins bis Neun tanzen auf den filigran quadratischen Lichtflächen. Dorotea Etzler hat Sudoku gespielt. Das handbeschriebene Zeitungspapier einer Berliner Tageszeitung ist Ausgangsmaterial der Einzelbildanimation. Ohne Gestaltungswillen folgt die Handschrift den Regeln des Spiels. Jede Zahl beschreibt nach eigenem Konstruktionsprinzip dancefloortaugliche Bedeutungslosigkeit.
Lido di Roma
Ein Vorhang, ein Film. Die Kamera steht still. Luft ist Motor der Bewegung. Vor dreizehn Jahren wehte ein weißer Stoff sacht im Wind. Was verbirgt der in Falten geworfene Stoff? Ein nahezu identischer Vorhang hängt in der Galerie über Eck. Nach einer Live-Schaltung und der dazugehörigen Kamera suchen BesucherInnen vergebens.
Videothek
über 40 DVDs aus 22 Jahren von Dorotea Etzler.
Zur Finissage wurde der Blumenfotofilm gezeigt. In der Ausstellung war sein Schnitt unter dem Titel: Drag’n drop auf dem mittleren Monitor zu sehen.

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