A la recherche du temps perdu ::: Karl Heinz Jeron und Valie Djordjevic
Performance am 19.11.2005
„Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen. Manchmal fielen mir die Augen, wenn kaum die Kerze ausgelöscht war, so schnell zu, dass ich keine Zeit mehr hatte zu denken: Jetzt schlafe ich ein.” Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
In der Performance „A la recherche du temps perdu” nehmen wir den Code wörtlich und lesen Marcel Prousts Roman in Maschinensprache. Während den acht Stunden eines Arbeitstages spielen wir Computer. Vom Analogen ins Digitale und wieder zurück: Der Ablauf ist im vorliegenden Handbuch beschrieben. Eine ASCII-Version von Marcel Prousts „A la recherche du temps perdu” wird in Nullen und Einsen aufgeteilt und von zwei Darstellern vorgelesen. Die dritte Person ist die CPU (Central Processing Unit): Sie interpretiert mit Hilfe einer Zuordnungstabelle die Nullen und Einsen, schneidet den entsprechenden Buchstaben aus Papier aus und übergibt ihn an Display, der den Buchstaben an die Wand klebt. Während acht Stunden können ca. 250 Zeichen abgearbeitet werden. In diesem Prozess entsteht das Kunstwerk und stellt Fragen nach Digital und Analog, Arbeit und Kunst, Zeit und Schönheit.
Die erste Performance fand am 19. November 2005 in der allgirls gallery in Berlin statt. Teilnehmer:
Wahr: Valie Djordjevic
Falsch: Karl Heinz Jeron
CPU: Heissam el-Wardany
Display: Dani Djordjevic
Konzept: Karl Heinz Jeron und Valie Djordjevic
Wir benutzen die elektronischen Versionen der ersten 3 Bände von „A la recherche du temps perdu” aus dem Projekt Gutenberg. Die Auführungsrechte unterliegen der GNU General Public License.